Kunstwerk des Monats 2023

Jeden Monat stellt die Landesgalerie Burgenland zusätzlich zur laufenden Ausstellung ein ausgewähltes Werk einer burgenländischen Künstlerin oder eines burgenländischen Künstlers aus. Es sind immer ganz besondere Kunstwerke, mit denen wir einen Querschnitt durch die burgenländische Kunstszene zeigen und vorstellen möchten.

Dezember: "Just passing through" von Víctor Sales

Ausgestellt von 28.11. - 23.12.2023

Der Künstler zum Kunstwerk „Just passing through“

„Das Leben ist nur ein Schritt im Marathon unserer Existenz, man darf nicht an Reinkarnationen glauben, um das zu verstehen, schon beim Blick auf unser Leben können wir erkennen, wie viele verschiedene Leben wir in dieser kurzen Zeit auf der Erde hatten, so sind wir aufgewachsen, so kommen wir voran, so bleiben wir in Erinnerung.“

Der Künstler erklärt seinen Bezug zur Kunst und über das Objekt. Zum Video

Über DEN Künstler

Der ursprünglich aus Guatemala stammende Künstler Víctor Sales ist seit 2012 in Österreich und hat gemeinsam mit anderen KünstlerInnen bereits mehrere Kunstprojekte ins Leben gerufen, wie bspw. das Arthouse Project oder die Kunstmesse TRANSFORM-ARTE. Die Kunst hat ihn schon immer interessiert, ebenso wie die Fotografie und vor allem auch die Poesie, die in seinen Werken oft eine zentrale Rolle spielt.

Víctor Sales hat sein Atelier in Donnerskirchen und er liebt es mit Metall zu arbeiten, wie er selbst sagt. Dabei reizen ihn gerade die gegensätzlichen und dann auch wieder sich ergänzenden Eigenschaften dieses Materials: die Unbeständigkeit der reflektierenden Oberfläche und gleichzeitig die Beständigkeit der Intervention. Momentan beschäftigt er sich mit Porträts und Silhouetten. Wobei für ihn die unterschiedlichen Dimensionen spannend sind, die sich bei seinen Arbeiten ergeben und die oft eine Momentaufnahme sind im Prozess der Erkundung von Traumwelt und Quan-tenbereich: „Es ermöglicht einem den Blick auf die andere Seite.“

Weitere Informationen zum Künstler: www.victorsales.art

 

November: "Who will be the last?" von Lisi Deutsch

Ausgestellt von 31.10. - 26.11.2023

Die Künstlerin über ihr Werk: 
„In dieser Installation, bestehend aus einer Kupferblechwanne gefüllt mit Sand, sind halb eingesunken zwei „öl“verschmierte Gestalten. Ein Kopf mit Schwimmbrille, schon fast bis zum Kinn versunken und ein Körper, der bereits halb im Treibsand steckt. Wie im Gespräch einander zugewandt und eigentlich unbeeindruckt vom lebensbedrohenden Geschehen, scheinen sie sogar noch zu streiten, wer von den beiden schließlich zuerst gehen muss und wer der „Gewinner“ und somit der Letzte ist, der versinkt. Die Ironie dabei ist, dass auch der Letzte nicht mit dem Leben davonkommt und dass uns alle - Gewinner wie Verlierer - das gleiche Schicksal droht. Durch die Plastikvermüllung der Erdölindustrie auf allen Kontinenten, inklusive den Meeren, dämmert uns ein Morgen-grauen der besonderen Art – unsere Kinder und Kindeskinder werden durch unsere Hinterlassenschaften vor Herausforderungen gestellt, die in ihrem Umfang noch gar nicht ab-geschätzt werden können.“

Die Künstlerin erklärt ihren Bezug zur Kunst und über das Objekt. Zum Video

Über DIE KünstlerIN
Lisi Deutsch wurde in Andau geboren und hat heute ihren Lebensmittelpunkt in Illmitz. Das Talent und die Liebe zur Kunst waren schon immer da – die Möglichkeit die Begabung auszuleben allerdings nicht. 2008 schaffte sie den „Durchbruch“ in die künstlerische Laufbahn mit der Ausbildung und Kursen u.a. an der Angewandten, bei Christian Ludwig Attersee und Edgar Tezak. Zunächst beschäftigte sie sich als Malerin vorwiegend mit Portraits und abstrakten Werken, bis sich in den weiteren Jahren das Bedürfnis ihrer Ausdrucksform in die Plastizität mehr und mehr steigerte und es entstehen Plastiken und Skulpturen aus den verschiedensten Werkstoffen. Schließlich machte sie den Abschluss auf der Meisterschule zur ausgebildeten Bildhauerin. Ab 2012 folgen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, Deutschland und Italien. 2016 eröffnet Lisi Deutsch ihr eigenes Atelier in Illmitz.

Weitere Informationen zur Künstlerin unter: https://www.lisideutsch.at/

 

Oktober : "Kahvehane" von Deniz Sözen

Ausgestellt von 05.10. - 29.10.2023

ZUM PROJEKT "KAHVEHANE"
Kahvehane erforscht die kulturelle Geschichte des Kaffees von den Ursprüngen im heutigen Ethiopien bis nach Wien, und einmal um die ganze Welt. Woher kommt der Kaffee und wo hat er sich überall niedergelassen? Die speziell gestalteten Kaffeetassen der Künstlerin Deniz Sözen beleuchten verborgene Geschichten und eröffnen neue Perspektiven auf dieses weltweit konsumierte Getränk.
Kahvehane wurde erstmals 2016 auf Einladung von Soho in Ottakring im Rahmen eines temporären Kaffeehauses und als performance im Wiener Kongresspark gezeigt.

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Über DIE KünstlerIN
Bildende Künstlerin, Forschende und Dozentin für Kunstgeschichte an der University of Birmin-gham, GB. Lebt und arbeitet zwischen Großbritannien und Österreich.
Deniz Sözen ist in Wien geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit in der Türkei und ist im Alter von neun Jahren ins Burgenland übersiedelt. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität für an-gewandte Kunst in Wien (2000-05) und am Goldsmiths College in London (2007-09, AHRC Sti-pendium). Deniz promovierte an der Universität Westminster in London in bildender und medi-aler Kunst (practice-based PhD). Ihre Arbeit erforscht dekolonialisierende Methoden, Archivpra-xis, Diaspora und Mehrsprachigkeit. Sie hat ihre Arbeiten international präsentiert und hatte Lehraufträge an Kunstuniversitäten im In- und Ausland.

Weitere Informationen zur Künstlerin unter: https://www.denizsoezen.com/

TIPP
Begleitend zur Ausstellung in der Landesgalerie bietet das Eisenstädter Kaffeehaus TWO BEANS frisch zubereiteten türkischen Kaffee in speziell gestalteten Tassen der Künstlerin Deniz Sözen an.

August: "Micro-Monuments" von Patrick Baumüller

Ausgestellt von 08.08. - 17.09.2023

Werk-Serie: "Micro-Monuments"
1) Jugend & Zeit
2) Liebe & Schmerz
3) Gier & Macht
4) Mut & Spiel
5) Blut & Ehre
6) Homo & Techno
7) Angst & Schutz
8) Eifer & Sucht

Der Künstler über sein Werk
Micro-Monuments sind Modelle bzw. objekthafte Skizzen von Denkmälern, Mahnmalen und Monumenten. Die Titel & Themen sind im gegenwärtigen Diskurs geboren und als luzides Echo arrangiert. Die Kunstwerke bestehen aus einem Arrangement aus Steinen, diversen Materialien sowie Modellfiguren in unterschiedlichem Maßstab (ca. 1:20 bis 1:35). Die Rolle der Figuren ist bisweilen doppeldeutig: einerseits sind sie “Beiwerk”, um die Dimension des Monuments im architektonischen Zusammenhang zu visualisieren, andererseits sind die Figuren auch Teil der Geschichte, der Message und in der Thematik als Rollenträger verankert - also Teil des Monumentes.

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Über DEN Künstler
Patrick Baumüller wurde 1969 in der Schweiz geboren; aufgewachsen ist er in Tirol und seine Ausbildung für künstlerische und industrielle Gestaltung absolvierte er in Linz. Sein künstlerisches Werk bewegt sich in unterschiedlichen Ausdrucksmedien. Es reicht von fotografischen Arbeiten über Objektbilder und Skulptur bis hin zu Installationen und Kunst im öffentlichen Raum sowie Performance. Sein Lebens- und Schaffensumfeld befindet sich in Sulz im Burgenland. „Das wohlwollende Interesse am Alltäglichen, der neugierige Blick auf das Getriebe der Welt und die lustvolle Intervention im Hier und Jetzt gelten als Markenzeichen Patrick Baumüllers.“ (Galerie Michaela Stock, Wien)

Weitere Informationen zum Künstler unter: www.patbaum.work

Juli: "2 in Orbit" von Andrea Ochsenhofer

Ausgestellt von 29.06. - 06.08.2023

„2 in Orbit“ ist das Ergebnis eingehender Betrachtung des Firmaments zu verschiedener Tages- bzw. Nachtzeit. Kontur- und schwerelos schweben die zwei durch das Universum. Unbedeutend und klein. Die Farbwahl - so gesehen. In Wahrheit ist alles gar nicht so anders.

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Über die Künstlerin

Andrea Ochsenhofer lebt und arbeitet im Südburgenland. Sie ist eine interdisziplinär schaffende Künstlerin. Ihre Spezialgebiete sind Malerei, Bühnenentwurf, Maskenbild, Kostüm, Produktentwicklung. Seit 2005 entstand hauptsächlich großflächige, abstrakte Malerei in Öl und Acryl.       

Weitere Informationen zur Künstlerin unter: www.andreaochsenhofer.at

Mai: "ohne Titel" von Marina Horvath

Ausgestellt von 02.05. - 11.06.2023

Marina Horvath wurde 1962 in Deutsch Jahrndorf geboren. Sie lebt und arbeitet am Friedrichshof im Nordburgenland.

In ihren Arbeiten spiegelt sich die künstlerische Idee, über die Grenzen der sichtbaren Wirklichkeit hinaus, eine Kunst zu zeigen, die mit ihren Fragen nach Dynamik und Ruhe, Gleichgewicht und Spannung, Spontanität und Berechenbarkeit, Zufall und Ordnung, Atmosphäre und Maßstab den Grundfragen des menschlichen Lebens nachgeht. Ohne dabei aber ein Abbild der sichtbaren Welt zu geben. Die Einlösung dieses Anspruchs wird in allen Werken der Künstlerin sichtbar, in ihren Bildern und in ihren Objekten aus Stein oder Keramik.

Marina Horvath verwirklicht mit Malerei ihre bildnerischen Konzepte mit dem Ziel, diese in innovative Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst zu überführen. Ihre Arbeiten lassen die Vergänglichkeit ahnen, gehen transzendentalen und spirituellen Themen auf die Spur und beherbergen einen Neuaufbruch. Denn gerade in einer Welt, die immer vordergründiger und maßloser wird, erleben wir die Werte in ihren Arbeiten als eine Art Offenbarung und als eine Art Schlüssel zu vielen menschlichen Bereichen.
(Quelle: Mag. Margit Fröhlich, Textauszug Laudatio)

Weitere Informationen zur Künstlerin unter: www.marinahorvath.net/marina-horvath-willkommen.html

April: "Kleiner Prinz" von Talos Kedl

Ausgestellt von 30.03. - 30.04.2023

Das Jubiläum „100 Jahre Burgenland" inspirierte den Bildhauer Talos Kedl zur Kupferplastik „Kleiner Prinz", die mit ihrer breiten Basis Erdverbundenheit symbolisiert, sich fest verankert zeigt und dennoch aufstrebend in die Zukunft weist. Mit 1,20 Meter ist die Plastik gar nicht so klein, wie das Burgenland selbst, das vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt eine eindrucksvolle Länge aufweist. Repliziert die Figur auf das jüngste Bundesland, das Österreich erst vervollständigt. Oft unterschätzt, brachte das Burgenland besondere Menschen hervor, die auf der ganzen Welt Spuren hinterlassen, gerade weil sie nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen sehen.

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Über den Künstler
Talos Kedl arbeitet seit rund zwei Jahrzehnten mit seinem Lieblingsmaterial Kupfer, das er kunstvoll und obsessiv mit dem Schweißgerät bändigt. Kedls Kunst lässt sich dem Informellen zuordnen, in dieser Plastik steckt zusätzlich sein Herzblut dem eigenen Heimatland gegenüber, in dem er seit 55 Jahren lebt und arbeitet.

Weitere Informationen zum Künstler unter: https://talos-kedl.jimdo.com/

Jänner: "O.T." von Johann Karner

Ausgestellt von 10.01. - 05.02.2023

Die Schönheit des Lebens und der Welt soll durch die Farbenpracht der Malerei widergespiegelt werden. Johann Karners Bilder sind aber zugleich dem Kontext der Abstraktion zuzuordnen. Der Kreis in seinen Bildern ist für ihn das Symbol der Vollkommenheit und der Unendlichkeit.

Der Künstler hat eine eigene Technik der Verwendung einer speziellen Mischung von Farbpigmenten und Epoxidharz entwickelt, wo durch die eigentümliche Viskosität des halbflüssigen Harzes das spezifisch langsame Fließen der Farben eine spezielle Formenwelt ergibt. Es entsteht eine nicht realistische, aber der Natur analoge und symbolische Formenwelt mit einem irritierenden Blick in tiefe artifizielle Räume.

Der Künstler erklärt seinen Bezug zur Kunst und zum Gemälde. Zum Video

Weitere Informationen zum Künstler unter: www.johannkarner.com

Feber: "Grün bricht auf" von Johannes Reisner

Ausgestellt von 07.02. - 26.02.2023

Johannes Reisner „kommt aus dem Aquarell“ wie er selbst sagt und dies zeigt sich auch in seinen Acrylarbeiten. So auch hier, wo zum einen Spannung entsteht zwischen den einzelnen Farbschichten, dem Wechselspiel zwischen dickerem Farbauftrag und einem Hauch von zarter Farbe im Vordergrund, der den Effekt der Transparenz bewirkt. Zum anderen ist es aber auch die Spannung der Farben, die durch den Kontrast von warm und kalt entsteht, die den Künstler reizt. Wenn etwa das warme Grün aus dem Hintergrund allmählich durch die kühle weiß-graue Schicht hervorkommt, die sich über das Bild gelegt hat und sich an die Oberfläche schafft. „Grün bricht auf“ wie der Frühling, der sich langsam gegen das Grau des Winters durchsetzt.

Der Künstler erklärt seinen Bezug zur Kunst und zum Gemälde. Zum Video

Weitere Informationen zum Künstler unter: www.johannes-reisner.com